Musik ist eine Kunstform, die gesellschaftliche Strömungen und Veränderungen schnell verarbeiten und integrieren kann. Das Quartett „Spaces“ formierte sich Ende März während der ersten Corona-Welle; nicht trotz, sondern eben gerade angesichts der besonderen und ungewohnten Situation. Da sowohl Konzerte als auch Proben nicht möglich waren, begaben sich die vier Musiker*innen auf eine bemerkenswerte Entdeckungsreise, bei der sie Aufnahmen erstellten, ohne einander dabei hören und sehen zu können. Nichts wurde abgesprochen, lediglich die Anfangszeit und die Länge der Stücke wurden vereinbart, alles andere überließen sie der Kraft des Augenblicks.Das Ergebnis ist verblüffend! Die Musik des Quartetts ist geprägt von einer angenehmen undogmatischen Freiheit und Offenheit, in der Geräusche und freie harmonische Sounds ebenso Platz finden wie moderne Rhythmen und Harmonien. In überraschenden Kombinationen zusammengefügt, entstehen Klänge und Musik, immer offen für Veränderung und Entwicklung.
Andreas Burckhardt
Andreas Burckhardt, studierte Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik und Theater Hannover im Studiengang Jazz/Rock/Pop.
Nach seinem Studium war er über 30 Jahre lang als Dozent für Saxophon, Ensemblespiel und Methodik des Jazz an dieser Hochschule tätig.
Andreas Burckhardt entwickelte für sein Solo-Programm eine einzigartige, atemberaubende Spielweise auf dem Saxophon, die den Zuhörer durch fließende, minimalistische Klangstrukturen und ein scheinbar mehrstimmiges Spiel immer wieder neu überrascht. Mit diesem Soloprogramm war er mehrfach Preisträger des Jazz-Podiums Niedersachsen.
Neben seinen solistischen Tätigkeiten arbeitete er auch über viele Jahre hinweg in Bands und Projekten, die eine Verbindung zwischen Musik und anderen Künsten suchen, wie z.B. Tanz, Theater, Lesung und Performance.
Seine stilistische Vielfalt und Offenheit entwickelte er auch in Bands wie „Sangit Family“ – Indische Musik und Jazz sowie in der Zusammenarbeit mit den „Cantores de Garteddi“ – sardische Vokalmusik trifft Jazz-Saxophon.
Mit dem 2020 formierten Quartett „Spaces“ erforscht er nun die unbegrenzten Möglichkeiten musikalischer Kommunikation
Als musikalischer Leiter der Tonhalle Hannover – dem ersten musikalisches Trainingszentrum in Deutschland – hat er ein ganz neues pädagogisches Konzept des gemeinsamen Übens und Spielens unter professioneller Anleitung entwickelt. Mit der inzwischen preisgekrönten Reihe der Tonhallenkonzerte hat sich die Tonhalle in den vergangenen Jahren auch als markanter Veranstaltungsort für Jazz etabliert.
Eike Wulfmeier
Der Jazzpianist und Komponist Eike Wulfmeier ist längst mehr als ein Geheimtipp in der deutschen Jazzszene. Derzeit ist er als Musiker und Komponist in einer Vielzahl von Ensembles aktiv:
Mit dem seit 2004 existierenden Trio „Center“ veröffentlichte er drei CDs und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem zweiten Platz beim ‚Neuen Deutschen Jazzpreis‘, dem ‚Jazzpodiums – Preis‘ und mehrfach bei ‚Winning Jazz‘.
Gefördert durch ein Kompositionsstipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Niedersachen gründete er 2017 sein Septett ‚Eike Wulfmeier – Seven‘. Mit dem Bassisten Michael Gudenkauf betreibt er das Projekt ‚Personality Standards‘. 2018 ist die CD ‚Vol. 1‘, u.a. zusammen mit dem Jazz-Gitarristen Jesse van Ruller erschienen. Neben den genannten eigenen Projekten ist Eike Wulfmeier als Komponist und/oder Pianist unter anderem aktiv in Anja Ritterbusch’s Quartett, dem Ensemble ‚Blue and Mirror‘, welches ein Jazzquartett mit einem Streichquartett verknüpft, sowie der Big Band ‚Fette Hupe‘, Klaus Spenckers Elements u.a.
Neben den CD-Veröffentlichungen eigener Projekte, größtenteils mit Eigenkompositionen aus der Strömung des neuen deutschen Jazz, kann man Eike Wulfmeier als gefragten Sideman auf zahlreichen weiteren CD-Produktionen hören. Die Musik der Veröffentlichungen reicht von Modern/ Mainstream Jazz über internationale Produktionen mit israelischem Jazz oder schottisch- deutscher Musik (Scottish German Jazz Collective), bis hin zu neuen modernen Jazz-Strömungen in unterschiedlichsten Besetzungen.
Eike Wulfmeier gibt Workshops und Masterclasses und unterrichtet seit 2008 als Dozent für die Fächer Jazzklavier,TbK (Theoriebegleitendes Klavierspiel) und Combo an der Hochschule für Musik,Theater und Medien Hannover.
„Das Spiel des Pianisten Eike Wulfmeier zeichnet sich durch präzises Timing aus. Seine ausgefeilte Technik und seine nur als außergewöhnlich zu bezeichnende Energie gerät ihm dabei jedoch nie zum Selbstzweck, vielmehr versteht Wulfmeier es, all seine Fähigkeiten in das Ensemble einzubringen.“ (Piano-News)
Clara Däubler
Die Kontrabassistin Clara Däubler absolvierte ihr Jazz-Kontrabass-Studium an der HMTM Hannover bei Detlev Beier. Außerdem nahm sie Unterricht bei Marc Muellbauer.
Sie spielte u.a. mit Julia Hülsmann, Sunna Gunnlaugs, Angelika Niescier, Nils Wogram, Heinrich Köbberling, Ed Kröger sowie der NDR Radiophilharmonie.
Zahlreiche Konzerte führten sie durch Deutschland (u.a. Jazz Open Hamburg, Jazz Baltica, Kurt Weill Fest Dessau, Winterjazz Köln, Platzhirsch Festival Duisburg, Jazzwoche Hannover), sowie nach Island, Kasachstan, Kirgistan, Turkmenistan, Frankreich, Dänemark, Litauen, Kanada, Iran, in die Niederlande und USA.
Mit dem Fynn Großmann Quintett erhielt sie 2017 den „Jungen Münchner Jazzpreis“ und den „Jazzpreis Hannover“.
CD-Veröffentlichungen mit Lars Stoermer Quartett, Hannes Dunker Trio (2018) und Watten, Fynn Großmann Quintett (2019), Fette Hupe (2019&2020).
Ehrenamtlich organisierte sie fünf Jahre lang die „Linden Jazzsessions“ (Kulturpalast Hannover) und initiierte die Konzertreihe „Jazz am Emmichplatz“ (HMTM Hannover).
Willi Hanne
Schlagzeuger zwischen Avantgarde, Jazz und Improvisierter Musik .
Studierte Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Erhielt mehrfach Auszeichnungen und Musikpreise. Er ist in diversen Ensembles und als Solist in stilübergreifenden Projekten und Theaterproduktionen tätig. Er wirkte an vielen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen mit, tourte im In- und Ausland und spielte auf diversen internationalen Musikfestivals .